Frau mit Hexenschuss

Hexenschuss: Ursachen, Symptome & Behandlung – Eine falsche Bewegung, plötzlich ein höllischer Stich und nichts geht mehr: Der Hexenschuss ist da! Wir informieren über Symptome, Ursachen und Behandlung des Schmerzes.

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Es kann ganz schnell passieren: Eine falsche Bewegung, ein zu schweres Gewicht und schon kommt es zum Hexenschuss. Welche Ursachen ein Hexenschuss hat, welche Beschwerden er verursacht und was gegen die Schmerzen getan werden kann, erfahren Sie hier.

Der Hexenschuss im Überblick

Was ist ein Hexenschuss?

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Häufig betrifft die Lumbago den Wirbel L4 und L5.
Eine falsche Bewegung und schon kommt es zu einem stechenden Schmerz im unteren Rückenbereich (Lendenwirbelsäule). Der Hexenschuss wird medizinisch auch als Lumbago bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Muskelverhärtung, die aufgrund einer plötzlichen Bewegung auftritt – wie bei einer schnellen Drehung oder beim ungeschickten Aufheben eines schweren Gegenstands.

Solange die Lumbago anhält, leiden viele Betroffene unter Bewegungseinschränkungen. Ein Hexenschuss ereilt Menschen jeden Alters, er tritt jedoch nach dem 60. Lebensjahr seltener auf.

Bei einem leichten Hexenschuss ist der Betroffene wieder fit, sobald sich die Muskelverspannungen gelockert haben. Dies ist, bei richtiger Bewegung, meist nach einer Woche der Fall, kann in Einzelfällen aber auch länger dauern.

Bei schweren Vorfällen können Lähmungserscheinungen oder eine Zwangshaltung eintreten. In diesem Fall sind die Schmerzen so stark, dass Betroffene sich nicht aufrichten können. Diese Beschwerden sind in der Regel jedoch nicht von Dauer.

Symptome & Abgrenzung beim Hexenschuss

Diese Symptome können auftreten:

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Bewegungseinschränkungen sind typische Symptome.
  • Das Kreuz ist akut blockiert.
  • Es treten Schmerzen zwischen dem unteren Rippenbereich und dem Gesäß (Lendenwirbelsäule) auf.
  • Es tut beim Niesen oder Husten weh.
  • In seltenen Fällen treten Schmerzen bis in den Oberschenkel oder in die Leistengegend auf.
  • Heftige Schmerzen, die eine aufrechte Körperhaltung nahezu unmöglich machen.

Bandscheibenvorfall

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Bei 4% ist ein Bandscheibenvorfall die Ursache.
Stechende Rückenschmerzen müssen nicht immer ein Symptom für einen Hexenschuss sein. Auch ein Bandscheibenvorfall kann dahinterstecken. Bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule haben die Betroffenen ausstrahlende Schmerzen bis ins Gesäß oder Bein, ähnlich zur Ischialgie. Zusätzlich treten oft ein Kribbeln im Bein sowie ein Taubheitsgefühl oder Lähmungen in der Beinmuskulatur auf.

Ischialgie

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Bandscheibenvorfälle schädigen den Ischiasnerv.
Wenn es schmerzhaft vom Rücken bis ins Bein zieht, ist meist der Ischias schuld. Dieser umgangssprachliche Begriff fasst verschiedene Beschwerden zusammen, die vom Ischiasnerv ausgehen. Medizinisch korrekt heißt das Phänomen Ischialgie. Zu den häufigsten Ursachen für Ischiasschmerzen gehören Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen des Bewegungsapparates. Aber auch ein Bandscheibenvorfall oder eine Entzündung können der Auslöser sein.

Ursachen von einem Hexenschuss

Fehlbelastung

Wird die Wirbelsäule überlastet, in Folge einer ruckartigen Bewegung oder falschen Körperhaltung, kann es zu einem Hexenschuss kommen. Fatal für den Rücken ist vor allem das weit verbreitete ständige Sitzen. Wer immer sitzt und nicht für Ausgleich durch Bewegung sorgt, fordert die tiefliegende Rückenmuskulatur nicht.
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Muskelverspannung

Sind Muskeln durch körperliche oder psychische Faktoren verkrampft, kann dies ein Auslöser für den stechenden Schmerz sein.
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Bandscheibenvorfall bzw. Vorstufen

Auch eine schmerzhafte Erkrankung der Wirbelsäule, wo Bandscheiben in den Spinalnerven- oder Rückenmarkskanal drücken, kann eine Ursache sein.
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Degenerative Veränderung

Ein weiterer Auslöser sind Abnutzungserscheinungen, die durch den natürlichen Alterungsprozess versursacht werden.
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Erkrankung innerer Organe

Auch organisch bedingte Ursachen, wie Tumorerkrankungen sowie Erkrankungen der inneren Organe, können in seltenen Fällen Beschwerden verursachen.
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Behandlung bei einem Hexenschuss

Schmerztherapie

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Eine medizinische Therapie ist häufig nicht nötig.
Ein typischer Hexenschuss klingt innerhalb weniger Tage von selbst ab. Die Therapie richtet sich deshalb auf die Linderung der Schmerzen. Eine Schmerztherapie ist auch sinnvoll, um weitere muskuläre Verspannungen infolge von einer Schonhaltung zu vermeiden. Eine Schonung ist nur am ersten Tag, bei sehr intensiven Kreuzschmerzen empfehlenswert. Danach hat moderate Bewegung einen therapeutischen Einfluss auf den weiteren Verlauf. 
Auch, wenn es angesichts der starken Schmerzen nur ein kleiner Trost ist: Ein Hexenschuss ist fast immer harmlos. In der Regel sind die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder vorbei.

Stufenlagerung

Wenn der Kreuzschmerz beim Eintreten des Hexenschusses so stark ist, dass Bewegung nicht möglich ist, lässt sich eine Schmerzlinderung bis zum Einsetzen der Schmerzmittelwirkung durch die sogenannte Stufenlagerung erzielen. Dafür legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden (idealerweise auf eine Decke, Matte oder einen Teppich) und lagern die Füße auf einem Stuhl hoch. Ein zusammengerolltes Handtuch oder ein Kissen im Nacken verstärkt den entspannenden Effekt auf den Rücken.

Wärmetherapie

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Wärmetherapie zur gezielten Schmerzlinderung.
Wärme  hilft der Rückenmuskulatur, sich zu entspannen und kann gezielt zur Schmerzlinderung verwendet werden. Thermaplast Spiral HEAT für Rücken & Nacken ermöglicht eine wirksame Wärmebehandlung über 12 Stunden. Durch die Anpassung an Ihre Körperkonturen bleibt das Pflaster sicher an Ort und Stelle und bewegt sich bei jeder Bewegung mit.

Bewegung und Dehnung

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Dehnung und Bewegung entspannt die Muskeln.
Wenn Ihre Bewegung trotz akutem Hexenschuss nicht komplett eingeschränkt ist, können Sie mit sanften Bewegungen und Dehnungen die Muskulatur lockern. Somit können Sie auch den Genesungsprozess beschleunigen. Zu den rückenschonenden Sportarten gehören Spaziergänge, langsames Joggen sowie Dehnübungen für den Rücken, die die Muskeln lockern und die Durchblutung anregen.

Tipps zur Vorbeugung von einem Hexenschuss

Vermeiden Sie ein schnelles Aufstehen und abrupte Bewegungen, denn diese können ebenfalls zu einem Blockieren der Wirbel im unteren Rücken oder zu einer Muskelverspannung  führen. Achten Sie auf die richtige Körperhaltung im Alltag.
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Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Bewegungen des Rückens mit Bedacht auszuführen und vor allem beim Heben schwerer Gegenstände auf eine gesunde Haltung zu achten.
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Wer einem Hexenschuss vorbeugen will, sollte möglichst viel Bewegung in den Alltag integrieren. Im Büro kann es hilfreich sein, zwischendurch nicht sitzend, sondern an einem Stehpult zu arbeiten.
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Einen positiven Einfluss auf die Wirbelsäule und die Vorbeugung eines Hexenschusses kann zudem ein gesunder Lebensstil haben: Vermeiden Sie Übergewicht, fehlende körperliche Bewegung, Rauchen und langes Sitzen, sondern betreiben sie rückenschonenden Sport.
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Auch Stress sowie Müdigkeit und Angespanntheit zählen zu den Risikofaktoren für einen Hexenschuss. Sorgen Sie deshalb für ausreichend Schlaf und legen Sie genügend Pausen ein, um den Stress zu reduzieren.
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