Was kann man gegen das Schnarchen tun? Wie können Schnarch-Opfer endlich mal wieder richtig durchschlafen? All das erfährst du in unserem Magazin-Artikel.
Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac schrieb vor circa 200 Jahren: „Ein Ehemann darf nie zuerst einschlafen und zuletzt aufwachen.“ Wieso? Einer US-amerikanischen Studie zufolge schnarchen ca. 60 % aller Männer und sorgen so für Einschlaf- und Schlafschwierigkeiten bei ihren Partnerinnen, von denen nur ca. 40% schnarchen. Bei den meisten Frauen setzt das Schnarchen jedoch erst nach der Menopause ein. Aber weshalb schnarchen Männer und Frauen überhaupt?
Warum schnarcht man?
Rein technisch gesehen, entsteht das für das Schnarchen typische Knattergeräusch in den oberen Atemwegen eines schlafenden Menschen. Dabei flattern das Gaumensegel, das Zäpfchen, teilweise der Zungengrund in der Atemluft wie ein Segel im Wind. Dieses kann vor allem bei geöffnetem Mund, aber auch bei geschlossenem Mund passieren. Schnarcht jemand mit offenem Mund, liegt das meistens an einer Blockade der Atemwege, wie einer Nasenatmungsbehinderung durch Verstopfung der Nase oder einer schiefen Nasenscheidewand. Schnarchen hängt auch häufig von der Körperlage des Schlafenden ab. So schnarchen zumeist Menschen, die in der Rückenlage liegen. Durch den Schlaf erschlafft die Kiefermuskulatur, der Kiefer wird nicht mehr gestützt und sinkt auf die Brust. In Folge dessen ist der Mund des Schlafenden weit geöffnet, der Schlafende atmet durch den Mund. Auch eine Kieferhöhlenentzündung kann für das Schnarchen verantwortlich sein. Jedoch gibt es auch andere Ursachen für das Schnarchen.
Weitere Faktoren, die das Schnarchen begünstigen
Abgesehen von der Körperhaltung beim Schlafen, gibt es folgende Faktoren, die das Schnarchen begünstigen:
Übergewicht
Alkohol, Medikamente
Alkohol sollte im Zuge einer Schnarchtherapie 2 – 3 Stunden vor dem Schlafengehen nicht mehr konsumiert werden. Auf Schlaftabletten, Beruhigungsmittel und Muskelrelaxantien sollten, wenn nicht zwingend notwendig und vom Arzt verordnet, verzichtet werden.
Allergien
Auch Allergien, wie zum Beispiel eine Hausstaubmilbenallergie oder eine Bettfedernallergie, können eine Ursache für das Schnarchen sein. Als allergische Reaktion auf den Kot der Hausstaubmilben schwellen im Bett die Atemwege der Betroffenen Personen zu, sie öffnen den Mund, um durch den Mund atmen zu können und es kommt zum Schnarchen.
Schlafverhalten
Risiken durch starkes Schnarchen
Was kann man gegen das Schnarchen tun?
Die Art des Eingriffes kann dabei variieren. Mit einem Laser können dabei Teile des Gaumens und des Zäpfchens entfernt werden. Dieser Eingriff kann mit lokaler Betäubung ambulant durchgeführt werden. Eine andere Art des Eingriffes stellt die Radiofrequenztherapie dar. Dabei wird mit Sonden in den Rachen gestochen und mittels Hochfrequenz das Gewebe mit niedrigen Temperaturen von bis zu 80°C verkocht. Durch die Narbenbildung zieht sich das Gewebe zusammen, der Gaumen wird gestrafft. In seltenen Fällen hilft auch ein sogenannter Uvula Flap bei dem das Zäpfchen hochgeklappt und mit dem Gaumen vernäht wird. Eine andere Möglichkeit bieten Weichgaumenimplantate. Hierbei werden unter örtlicher Betäubung Kunststoffstifte in den Gaumen platziert, die den Gaumen stabilisieren. Liegt die Ursache des Schnarchens in einer gekrümmten Nasenscheidewand, kann diese operativ korrigiert werden. Bei einer Kieferhöhlen- und Nasennebenhöhlenentzündung bieten sich viele Behandlungsmethoden an und reichen von der Behandlung mit Antibiotika und schleimlösenden Mitteln, über eine Spülung der Nebenhöhlen bis zu einer Kieferhöhlen- und/oder Siebbeinoperation.
Allerdings gibt es auch eine ganze Menge an Gerätschaften die mal mehr und mal weniger erfolgversprechend eingesetzt werden. Das Nasenpflaster vergrößert den Atemdurchmesser der Nase und der Schlafende bekommt mehr Luft durch die Nase. Viel Erfolg verspricht die Kiefer-Protrusionsschiene: Sie hält den Unterkiefer im Schlaf in einer stabilen Lage. So kann die Zunge nicht zurückfallen und die Atemwege blockieren. Die Vorhofplatte wird zwischen Lippen und Frontzähne gesetzt und blockiert so die Mundatmung. Auch die Gaumenspange hilft das Gaumensegel zu fixieren, am flattern zu hindern und für einen widerstandsarmen Luftdurchlass zu öffnen. So sollen lärmerzeugende Vibrationen verhindert.
Lärmempfindlichkeit
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