Juckende Wunde

Warum juckt meine Wunde?

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Was tun, wenn die Wunde juckt und ist es ein gutes Zeichen?

Tatsächlich kann das Jucken einer Wunde ein Zeichen sein, dass die Wunde heilt. Der Juckreiz bei der Wundheilung ist ein wichtiger Teil des natürlichen Heilungsprozesses und zeigt, dass sich Zellen neu bilden.

Eine heilende Wunde juckt hauptsächlich, weil Immunzellen den Botenstoff Histamin freisetzen, während sie die Wundheilung unterstützen. Gleichzeitig wachsen beschädigte Nerven wieder zusammen und senden dabei fehlerhafte Signale ans Gehirn, die als Juckreiz wahrgenommen werden. Zusätzlich spannt die sich erneuernde Haut und der trocknende Wundschorf reizt die Nervenenden, was den Juckreiz noch verstärkt.

Achtung: Ist deine Wunde stark gerötet, eitert sie und das Jucken verwandelt sich in Schmerzen, dann kann dies auch ein Zeichen für eine Entzündung sein. Dann solltest du schnell ärztliche Hilfe aufsuchen.

4 Gründe für den Juckreiz bei deiner heilenden Wunde

Eine heilende Wunde juckt aus mehreren biologischen Gründen. Wir sehen uns die Ursachen dafür genauer an.

1. Histamin-Ausschüttung der Immunzellen

Während der Heilung strömen verschiedene Immunzellen wie Mastzellen und Makrophagen zur Wunde. Diese setzen als Teil der Entzündungsreaktion große Mengen Histamin frei. Das Histamin erweitert die Blutgefäße und macht sie durchlässiger, damit weitere Immunzellen in das Gewebe einwandern können. Diese Histamin-Ausschüttung stimuliert gleichzeitig die Nervenenden in der Haut, was wir als intensiven Juckreiz wahrnehmen.

2. Nervenregeneration und fehlerhafte Signale

Bei einer Verletzung werden auch feine Nervenenden beschädigt. Während der Heilung wachsen diese Nerven neu aus und verbinden sich wieder. Dieser Prozess, genannt Neuroregeneration, verläuft nicht immer perfekt - die sich regenerierenden Nerven senden häufig fehlerhafte Signale ans Gehirn. Diese fehlerhaften Nervensignale interpretiert unser Gehirn oft als Juckreiz, ähnlich wie bei einem Kribbeln in heilenden Wunden.

3. Mechanische Hautspannung und Kollagenbildung

Während der Wundheilung produzieren spezielle Zellen (Fibroblasten) neue Kollagenfasern, um die Wunde zu verschließen. Diese neuen Fasern ziehen sich zusammen und erzeugen Spannung im Gewebe. Gleichzeitig trocknet der Wundschorf und zieht ebenfalls an der umgebenden Haut. Diese mechanische Spannung stimuliert spezielle Nervenrezeptoren in der Haut, die darauf mit Juckreiz reagieren, ähnlich wie bei zu trockener oder gespannter Haut.

Tipp: Studien zeigen, dass die Zellteilung und die Gewebeneubildung unter feuchten Wundheilungsbedingungen schneller und optimiert ablaufen kann. Darüber hinaus entsteht in dem feuchten Wundmillieu kein Wundschorf, der einen schnellen Wundschluss behindern kann. Greife dafür also gerne zu einer Wundsalbe und pflege deine Wunde im Heilungsprozess damit.

4. Biochemische Botenstoffe im Heilungsprozess

Neben Histamin werden während der Heilung weitere Botenstoffe wie Prostaglandine, Zytokine und Wachstumsfaktoren freigesetzt. Diese Substanzen sind essenziell für die Wundheilung, können aber auch die Nervenenden direkt oder indirekt reizen. Besonders Zytokine wie Interleukin-31 sind bekannt dafür, Juckreiz auszulösen. Sie aktivieren spezifische Rezeptoren auf den Nervenenden, die dann Jucksignale ans Gehirn senden.

Warum sollte man an einer Wunde nicht kratzen?

An heilenden Wunden zu kratzen kann den Heilungsprozess erheblich stören und sollte unbedingt vermieden werden. Durch das Kratzen werden die neu gebildeten, empfindlichen Gewebeschichten beschädigt und aufgerissen, wodurch der Körper gezwungen ist, den Heilungsprozess teilweise neu zu starten. Dies verzögert nicht nur die Heilung, sondern erhöht auch das Risiko für Narbenbildung . Besonders problematisch ist, dass beim Kratzen Bakterien und Schmutz in die Wunde gelangen können, was zu Infektionen führt. Verschmutzte Fingernägel sind dabei regelrechte Bakterienschleudern. Außerdem entsteht durch das Kratzen ein Teufelskreis: Die mechanische Reizung setzt erneut Histamin frei, wodurch der Juckreiz sogar noch verstärkt wird.

Tipp: Schütze deine Wunde immer mit einem Pflaster mit Bacteria Shield Technologie  vor Bakterien und Verschmutzungen. So kann die Wunde ungestört heilen.

Was hilft gegen den Juckreiz?

Wenn eine Wunde juckt, gibt es mehrere wirksame Möglichkeiten zur Linderung. Am schnellsten hilft Kühlung - entweder mit einem Kühlpack oder kühlenden Umschlägen. Die Stelle um die Wunde herum kann man auch sanft massieren, auf ihr klopfen oder mit der flachen Hand leicht dagegen drücken - das lenkt von den Juckreizen ab.
Bei sehr starkem Juckreiz können juckreizstillende Salben oder nach ärztlicher Rücksprache auch Antihistaminika zum Einsatz kommen.

Zusammenfassung

Der Juckreiz bei heilenden Wunden kann unangenehm sein, ist aber ein völlig normaler Teil des Heilungsprozesses. Er zeigt an, dass unser Körper aktiv an der Reparatur des verletzten Gewebes arbeitet. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Juckreiz gut aushalten, bis die Wunde vollständig verheilt ist.

Tipp: Wenn du deine Wunde schützen willst und sie sich an einer schwer erreichbaren Stelle befindet oder an einer Stelle, die viel in Bewegung sind, empfiehlt sich das Hansaplast Sprühpflaster mit sofortiger Wirkung gegen Bakterien, dank Bacteria Shield Technologie.