Slacklinen ist seit vielen Jahren der Trendsport schlechthin. Er eignet sich unter anderem zur Rehabilitation, fördert die Motorik und hilft dabei, das sensomotorische System zu trainieren. Lies hier, worauf du als Neuling besonders achten solltest.
Was ist eine Slackline?
Slacklinen ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen. Es wird auf einem zwischen zwei Befestigungspunkten gespannten Kunstfaser- oder Gurtband balanciert. Ein solches Band wird „Slackline“ oder auch „Line“ genannt. Durch die Breite des Bandes kann diese Sportart sowohl mit flachen Schuhen, als auch barfuß betrieben werden. Beim Slacklinen werden meist Bänder mit einer Breite zwischen 2.5 und 5 Zentimetern eingesetzt. Breite Bänder bieten zwar eine größere Standfläche, kippen dafür aber leichter zur Seite. Welche Breite als einfacher empfunden wird, ist von Person zu Person unterschiedlich.
Im Gegensatz zum Balancieren auf einem Hochseil, wo das Seil so straff gespannt ist, dass es sich kaum bewegt, dehnt sich eine Slackline unter der Last des Slackliners. Im Vergleich zum unbeweglichen Stahlseil verhält sich die Slackline wegen den dehnbaren Eigenschaften des Kunstfaserbands dynamisch. Dadurch ist sowohl eine seitliche Auslenkung als auch ein Auf- und Abwippen möglich.
Wo kommt die Slackline eigentlich her?
Der Trainingseinstieg
Zwei Bäume, Geländer oder Parkbänke und ein elastisches Band: Mehr braucht es nicht, um mit dem ultimativen Sommer-Outdoor-Sport anzufangen! Zu Beginn eines Trainings auf der Slackline empfiehlt es sich, eine Person zur Unterstützung dabei zu haben, die gegebenenfalls bei den ersten Versuchen ihre Hand als Hilfestellung bereithält. Beim Balancieren über die Slackline sollten die Knie gebeugt sein – damit geht es viel leichter. Mit einer Kniebandage kannst du schwache oder schmerzende Knie zusätzlich entlasten! Als Ausgleichsbewegung können zusätzlich die Arme zur Seite gestreckt werden. Gerade am Anfang raten wir dir, das Band nicht zu hoch über dem Boden zu montieren, um Verletzungen zu vermeiden. Sollte es dennoch zu einer Sportverletzung kommen, findest du in unserem Ratgeber viele tolle Tipps zur ersten Hilfe.
Sobald du es nach Überwindung der anfänglichen Schwierigkeiten schaffst auf dem Seil zu bleiben, gibt es eine wichtige Regel zu beachten: Schaue immer nach vorne und bloß nicht nach unten! Fixiere am besten festen Punkt. Dann kannst du dich Schritt für Schritt nach vorne wagen.
Durch regelmäßiges Training auf der Slackline lässt sich vor allem das sensomotorische System trainieren. Für erfahrene Slackliner gibt es diverse Positionen, die sich auf der Slackline einnehmen lassen, um den Gleichgewichtssinn aufs Äußerste zu fordern. Außerdem wurde in Studien nachgewiesen, dass die Stabilität im Knie- und Hüftgelenk durch ein Training auf einer Slackline nachhaltig gestärkt wird.
Die Anforderungen des Slacklinens an den Sportler sind ein Zusammenspiel aus Balance, Konzentration und Koordination. Dadurch eignet es sich sehr gut als Zusatztraining für Sportarten wie Longboarding, Snowboarden, Skifahren, Klettern, Kampfsport, Reiten, Voltigieren und andere Sportarten, die ein gutes Gleichgewichtsgefühl voraussetzen. Dabei gilt: Je länger die Slackline ist, desto ruhiger muss der Slackliner bleiben. Ein stark schwingender Longline ist so gut wie nicht mehr zu kontrollieren. Durch die lange Strecke wird aber vor allem die Konzentrationsfähigkeit auf die Probe gestellt. Highlines wiederum werden in beliebigen Höhen angebracht. Manchmal sind die Bänder mehrere Hundert Meter über dem Boden befestigt. Je nach Länge und Durchhang der Slackline werden die Lines in mehrere, vielseitige Hauptkategorien gegliedert. So findet sich für jedes Niveau die richtige Slackline.
Aber Slacklinen ist natürlich nicht für jedermann geeignet. Viele weitere beliebte Sportarten sowie Sommeraktivitäten für Jung und Alt findest du in unserem Ratgeber!
Die verschiedenen Arten des Slacklinens
Tricklines
Waterlines
Jumplines
Die klassische Jumpline ist ein sehr straff gespanntes Flachband. Das Bandmaterial, welches meist aus Polyester gefertigt ist, sollte sich durch eine möglichst geringe Dehnung und einer gleichzeitigen kontinuierlichen Entfaltung dieser Dehnung auszeichnen.
Ähnlich wie bei Tricklines können erfahrene Slackliner auf Jumplines die unterschiedlichsten Tricks und ihr Können demonstrieren.
Rodeoline
Die Rodeoline hingegen zeichnet sich durch ihren extrem schlaffen Aufbau aus, denn sie wird meistens nicht vorgespannt. Die Line wird bei dieser Disziplin locker durchhängend gespannt, sodass es in der Mitte fast den Boden berührt.
Die Höhe der Befestigungspunkte liegt zu Beginn zwischen 3 und 5 Metern und der Abstand zwischen 6 und 10 Metern. Aber nach etwas Training kann die Distanz sowie die Höhe dementsprechend verändert werden.
Highlines
Je mehr du dich der Mitte annäherst, desto größer wird die mögliche Auslenkung und desto schwieriger ist es, die Slackline zu begehen. Auch wenn du dich dabei in schwindelerregenden Höhen befindest, ist die Verletzungsgefahr um einiges geringer als beim Sportklettern. Zum einen, weil du dabei doppelt gesichert bist und zum anderen, weil man dabei nur ins Leere fällt.